Unsere FAQ behandeln alle wichtigen Aspekte zum Thema Bauteilfälschung, gängige Analysemethoden sowie zum Ablauf unserer Dienstleistung.
Allgemein
Wir testen elektrische, elektronische und elektromechanische Bauteile auf Originalität und Neuzustand. Darüber hinaus bieten wir eine Auswahl elektrischer Tests sowie die Lötbarkeitsanalyse von Bauteilen an.
Die Qualitätssicherung stößt während der Wareneingangskontrolle häufig mangels benötigter technischer Ausstattung und Fachwissen an ihre Grenzen. In diesen Fällen ist es sinnvoll, weitergehende Untersuchungen in einem Prüflabor durchzuführen.
Des Weiteren kommt unsere Dienstleistung zum Tragen, wenn problematische Bauteile in Applikationen identifiziert werden und Prüfungen notwendig sind.
- Aufbereitete Bauteile (Refurbished Ware) – Fälscher löten bereits benutzte Bauteile aus Altelektronik oder Elektroschrott aus, um sie anschließend aufzuarbeiten und zu gewünschten Komponenten umzudeklarieren. Dabei werden Date Codes verjüngt, die Leistungsparameter „verbessert“ (wertigere Ware wird vorgetäuscht) oder völlig andere, gefragtere Bauteile entstehen.
- Leere Bauteile bestehen nur aus dem Gehäuse und Kontaktierungselementen, haben jedoch kein Innenleben.
- Klone sind billige Nachbauten der ursprünglichen Markenprodukte. Oft unterscheidet sich ihr Innenleben erheblich und auch die Funktionalität ist meist reduziert.
- Ausschussware sind Chargen, die nicht wie vom Hersteller vorgesehen, rechtmäßig entsorgt wurden, sondern über „die Hintertür“ ihren Weg in den Markt finden.
- Ware aus Überproduktion wird nach der regulären Produktionsschicht hergestellt. Die Anlage wird (unerlaubterweise) weiterbetrieben, um Profit (am Hersteller vorbei) zu generieren.
Es gibt zahlreiche Anlässe, um ein Testhaus zu beauftragen. Hier eine Auswahl:
- Beschaffungsquelle
Manchmal stammen Bauteile aus unbekannten oder nicht vertrauenswürdigen Quellen. Das birgt die größte Gefahr, gefälschte oder minderwertige Komponenten zu erhalten. In diesen Fällen empfehlen wir immer eine professionelle Prüfung der Lieferung.
- Ausfall der Bauteile
Wenn eine Applikation Probleme bereitet, identifizieren wir die Komponente, die die Ausfälle verursacht. Anschließend untersuchen wir das betroffene Bauteil, oft beinhaltet das die Klärung der Originalität.
- Alter der Bauteile
Bauteile mit älteren Date Codes sollten verstärkt geprüft werden. Denn Alterungsprozesse durch Oxidation oder Diffusionsprozesse können die Lötbarkeit stark beeinträchtigen. Wichtig: Auch neue Halbleiter leiden unter Oxidationsprozessen, wenn sie unsachgemäß verpackt oder gelagert werden.
- Konkrete Verdachtsfälle
Bei der Wareneingangsprüfung oder während der Verarbeitung der Bauteile werden Auffälligkeiten festgestellt. Zu den häufigsten zählen:
- Die Originalverpackung fehlt
- Date Codes auf Verpackung und Bauteilbeschriftung unterscheiden sich
- Bauteilgehäuse sind verschmutzt oder haben Kratzer
- Bauteilanschlüsse (Pins, Balls) sind verbogen, verschmutzt, verfärbt oder oxidiert
Analysemethoden
Wir vergleichen die untersuchten Prüflinge während der der einzelnen Schritte der Originalitätsprüfung mit einem Referenzbauteil, auch Golden Sample genannt. Die festgestellten Abweichungen weisen oft, aber nicht immer, auf Manipulation hin.
Die richtige Interpretation der Untersuchungsergebnisse ist sehr wichtig. Dafür ist eine entsprechende Expertise unabdingbar.
Analysenablauf
Hier gibt es zwei Optionen: der Kunde oder SafeLab.
Oftmals können unsere Kunden ein Golden Sample oder Archivdaten für die Prüfung bereitstellen. Auf Wunsch prüfen wir die Verfügbarkeit bei offiziellen Quellen und beschaffen das Bauteil. Darüber hinaus können wir auf eine umfangreiche Archivdatenbank zurückgreifen, um benötige Bauteilinformationen zu recherchieren.
Die Prüflosgröße ist die Anzahl der zu untersuchenden Bauteile. Sie ist abhängig von der Menge und Größe der VPEs, deren Zustand sowie von der Anzahl der gelieferten Date Codes.
Für die Visuelle Inspektion entnehmen wir bis zu einer VPE-Größe <1000 Stück per Zufallsprinzip drei Prüflinge an unterschiedlichen Stellen der Verpackung. Diese Menge erhöht sich linear zur steigenden Größe der VPE (< 2500 sieben Stück; <5000 14 Stück usw.). Wiederum per Zufallsprinzip picken wir ein Bauteil für die zerstörenden Tests heraus.
Alternativ kann der Kunde die Prüflinge selbst auswählen und nur diese an uns senden. Wir empfehlen jedoch, die Inspektionen der gesamten Lieferung im SafeLab durchführen zu lassen. Das ermöglicht ein vollständiges Bild inklusive entsprechender Dokumentation.
Häufig finden wir Bauteile mit unterschiedlichen Date Codes innerhalb einer Verpackungseinheit, ohne eine entsprechende Deklaration in den Lieferpapieren.
Um die Homogenität der Warenlieferung zu überprüfen, hängt unsere empfohlene Prüflosgröße von der VPE-Größe ab. Dieses Vorgehen soll das Risiko minimieren, Fälschungen zu verfehlen.
Analysereport
Wir bieten Klarheit im Ergebnis und in der Struktur. Des Weiteren erhalten Sie eine Handlungsempfehlung zur Verwendbarkeit des Bauelements.
Ein grünes "PASS" bzw. ein rotes "FAIL" direkt auf dem Cover zeigt deutlich, ob Ihr Bauteil die Tests bestanden hat oder nicht.
Unser Bericht präsentiert die Testergebnisse und die dazugehörige Fotodokumentation nach dem Prinzip „vom Groben ins Feine“. Der Leser kann je nach Bedarf unterschiedlich tief ins Thema einsteigen. Neben dem klaren Ergebnis sprechen wir Empfehlungen aus, wie z. B. die einer Lötanalyse oder Rücktrocknung der Bauteile vor deren Einbau. Wenn nötig, raten wir von der Verwendung der Ware ab.
Die Testkosten errechnen sich aus dem Umfang der geeigneten Analysemethoden und der Prüflosgröße. Diese bestimmen wir unter Berücksichtigung der Bauteilspezifikation, des Lieferumfangs, der Verfügbarkeit eines Referenzbauteils und möglicher Kundenanforderungen. Diese Faktoren unterscheiden sich von Fall zu Fall, die Testkosten berechnen wir daher individuell.
Unsere Analysespezialisten beraten Sie gerne und stimmen mit Ihnen die erforderlichen Prüfabläufe ab. So vermeiden Sie unnötige Kosten und geben nur notwendige Dienstleistungen in Auftrag.